Halle/dpa. Das Technologie- und Gründerzentrum (TGZ) und das
Bio-Zentrum in Halle müssen anbauen. Die beiden im Wissenschafts- und
Innovationspark Heide-Süd angesiedelten Existenzgründerschmieden für
High-Tech-Unternehmen seien derzeit zu 98,7 Prozent ausgelastet, teilte die
Stadt Halle am Donnerstag mit. Anfragen weiterer Unternehmen müssten derzeit
aus Platzmangel abgelehnt werden. Geplant ist ein Erweiterungsbau.
Gegenwärtig haben 54 Unternehmen mit insgesamt 410 Mitarbeitern ihren Sitz im
TGZ und bei der Bio-Zentrum GmbH. Seit seiner Gründung im Jahre 1992 hat das
TGZ mehr als 91 technologieorientierte innovative Unternehmen bei der
Existenzgründung begleitet. Fast 675 neue Arbeitsplätze sind dabei
entstanden.
In unmittelbarer Nähe zur Universität, dem Max-Planck-Institut, der
Fraunhofer-Gesellschaft und weiteren Forschungseinrichtungen bieten TGZ und
Bio-Zentrum jungen Firmen auf einer Fläche von 15 000 Quadratmetern
Speziallabore sowie Technik- und Büroräume. Das TGZ unterstützt junge Firmen
außerdem bei Aus- und Neugründungen und berät sie bei Förderprogrammen und
Finanzierungshilfen.
Beide Einrichtungen gehören zu den Kernstücken im Wissenschafts- und
Innovationspark in Heide-Süd. Bis zum 12. Juli 1991 waren an dieser Stelle 15
000 sowjetische Militärangehörige stationiert. Heute ist das ehemalige
Garnisonsgelände Standort für den Wissenschafts- Und Innovationspark, für den
neuen naturwissenschaftlichen Campus der Universität sowie für 5000 neue
Wohnungen.
Die Geschichte des Konversionsgeländes Heide-Süd ist sehr bewegt. Einst wurde
das Gebiet von einer Kohlebahn durchquert, bis dort zwischen 1834 und 1844
die Provinzial-Irrenanstalt errichtet wurde. Mit der Errichtung der
Heeresnachrichten- und Luftwaffenschule setzte unter nationalsozialistischer
Herrschaft in den Jahren 1936 bis 1938 eine intensive städtebauliche Nutzung
ein. Nach dem Zweiten Weltkrieg schritten zunächst die Amerikaner durch die
Kasernentore, nach ihnen die Streitkräfte der Sowjetarmee. Als sie abzogen,
war Halle damals die erste Großstadt in den neuen Ländern in der keine
Einheiten der sowjetischen Streitkräfte mehr stationiert waren.
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