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MZ
Mitteldeutsche Zeitung

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Ausgabe: 02.01.2003    
Wirtschaftspolitik - Innovationszentren in Halle müssen anbauen
Wegen großer Nachfrage müssen Anfragen derzeit abgelehnt werden

erstellt 02.01.03, 15:39h
 

Halle/dpa. Das Technologie- und Gründerzentrum (TGZ) und das Bio-Zentrum in Halle müssen anbauen. Die beiden im Wissenschafts- und Innovationspark Heide-Süd angesiedelten Existenzgründerschmieden für High-Tech-Unternehmen seien derzeit zu 98,7 Prozent ausgelastet, teilte die Stadt Halle am Donnerstag mit. Anfragen weiterer Unternehmen müssten derzeit aus Platzmangel abgelehnt werden. Geplant ist ein Erweiterungsbau.
Gegenwärtig haben 54 Unternehmen mit insgesamt 410 Mitarbeitern ihren Sitz im TGZ und bei der Bio-Zentrum GmbH. Seit seiner Gründung im Jahre 1992 hat das TGZ mehr als 91 technologieorientierte innovative Unternehmen bei der Existenzgründung begleitet. Fast 675 neue Arbeitsplätze sind dabei entstanden.

In unmittelbarer Nähe zur Universität, dem Max-Planck-Institut, der Fraunhofer-Gesellschaft und weiteren Forschungseinrichtungen bieten TGZ und Bio-Zentrum jungen Firmen auf einer Fläche von 15 000 Quadratmetern Speziallabore sowie Technik- und Büroräume. Das TGZ unterstützt junge Firmen außerdem bei Aus- und Neugründungen und berät sie bei Förderprogrammen und Finanzierungshilfen.

Beide Einrichtungen gehören zu den Kernstücken im Wissenschafts- und Innovationspark in Heide-Süd. Bis zum 12. Juli 1991 waren an dieser Stelle 15 000 sowjetische Militärangehörige stationiert. Heute ist das ehemalige Garnisonsgelände Standort für den Wissenschafts- Und Innovationspark, für den neuen naturwissenschaftlichen Campus der Universität sowie für 5000 neue Wohnungen.

Die Geschichte des Konversionsgeländes Heide-Süd ist sehr bewegt. Einst wurde das Gebiet von einer Kohlebahn durchquert, bis dort zwischen 1834 und 1844 die Provinzial-Irrenanstalt errichtet wurde. Mit der Errichtung der Heeresnachrichten- und Luftwaffenschule setzte unter nationalsozialistischer Herrschaft in den Jahren 1936 bis 1938 eine intensive städtebauliche Nutzung ein. Nach dem Zweiten Weltkrieg schritten zunächst die Amerikaner durch die Kasernentore, nach ihnen die Streitkräfte der Sowjetarmee. Als sie abzogen, war Halle damals die erste Großstadt in den neuen Ländern in der keine Einheiten der sowjetischen Streitkräfte mehr stationiert waren.
 

   

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