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MZ
Mitteldeutsche Zeitung

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Ausgabe: 14.06.2003    
Denkmalgeschützte Heilanstalt - OB sieht keine Alternative als Abriss

Verwaltung hält an strittigem Bauplatz für neues Gründerzentrum fest

VON Andreas Lohmann, MZ vom 14.06.03

 
Halle/MZ. Die hallesche Stadtverwaltung hält an ihrem umstrittenen Ziel fest, die Gebäude der denkmalgeschützten Heilanstalt in Heide-Süd abzureißen. Das Gelände werde benötigt für ein drittes Technologie- und Gründerzentrum (TGZ), erklärte am Freitag Oberbürgermeisterin Ingrid Häußler (SPD) auf einer Pressekonferenz. Dort wurde das neue Vermarktungskonzept "Campus Weinberg" vorgestellt. Es hat zum Ziel, Halle als Wissenschaftsstandort weltweit bekannt zu machen.
"Die Zeit ist herangereift, eine Entscheidung zur Heilanstalt zu treffen", sagte Häußler. Acht Jahre lang habe sich die Stadt vergeblich um Interessenten für die leer stehenden Gebäude bemüht. Inzwischen behindere die Heilanstalt Investitionen in Heide-Süd.

Halles Stadtrat wird voraussichtlich erst Ende August über Erhalt oder Abriss des im 19. Jahrhundert errichteten Ensembles entscheiden. Ursprünglich sollte das schon im Mai geschehen. Die Verwaltung hatte es jedoch versäumt, den Kulturausschuss in die Beratungen mit einzubeziehen. Das soll nun im Juli nachgeholt werden.

Ebenso wie Häußler hofft TGZ-Chef Wolfgang Lukas auf einen Abrissbeschluss des Rates. "Das TGZ wird kommen. Und ich gehe davon aus, dass es an den bevorzugten Standort kommt", sagte Lukas. Andere Standorte würden maßgebliche Mängel aufweisen, große Flächen seien schon für andere Vorhaben reserviert. Lukas: "Ich kann die Investoren dort nicht verdrängen."

Es sei wichtig, den Wissenschaftspark entlang einer Achse zu entwickeln, die bis zur Blücherstraße reiche, sagte Lukas. An das vorhandene TGZ II schlösse sich das geplante TGZ III für Nano-Materialien räumlich an. Verbinden wolle man diesen Forschungsneubau mit einem Fermenterzentrum, wo an Zitronensäure geforscht werde. Hier stehe ein privater Investor bereit. "Wenn das alles gebaut ist, haben wir immer noch 60 Prozent der Anstaltsfläche für weitere Investitionen zur Verfügung", sagte Lukas.
 
   

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