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MZ
Mitteldeutsche Zeitung

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Ausgabe: 17.11.2003    
Innovationspark Heide-Süd - Vor Baubeginn Bodentausch
 
Vorbereitung für zweites Fraunhofer Institut - Chemie im Erdreich
VON Heidi Pohle, 16.11.03, 22:30h, aktualisiert 22:33h
Tausende Kubikmeter verseuchtes Erdreich müssen abgetragen werden, ehe das neue Fraunhofer Institut gebaut werden kann.
(MZ-Foto: W. Scholtyseck)

 

Halle/MZ. Im Wissenschafts- und Innovationspark (WIP) Heide-Süd haben die Vorbereitungen für den Erweiterungsbau des Fraunhofer Instituts für Werkstoffmechanik begonnen. Der mit Schadstoffen belastete Boden auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne wird derzeit abgetragen. Erst dann kann der Neubau errichtet werden, der im Jahr 2006 fertig sein soll. Ursprünglich war vorgesehen, auf diesem Grundstück, das dem Land Sachsen-Anhalt gehört, das Polizeipräsidium zu errichten. Es entsteht nun an der Merseburger Straße.
Der Bauplatz an der Walter-Hülse-Straße in Heide-Süd diente seit dem Bau der Kaserne Mitte der 1930er Jahre als Standort einer Wäscherei und Reinigung. Die chemischen Substanzen lagerten in Auffangbehältern, wie Adolf Gerdes, Leiter des Staatlichen Hochbauamtes Halle, erläuterte. "Diese Behälter sind im Laufe der Jahrzehnte undicht geworden, so dass die Chemikalien, so genannte leichtflüchtige Kohlenwasserstoffe, in den Boden sickerten."

Nun müsse eine Fläche von rund 40 mal 55 Metern bis zu sieben Meter tief ausgebaggert und zu einer Spezial-Deponie in Sachsen gebracht werden. Anschließend werde das Loch mit unbelasteter Erde gefüllt. Der Amtsleiter rechnet, dass die Arbeiten, für die das Land rund eine Million Euro bezahlt, bei günstiger Witterung Ende Januar nächsten Jahres abgeschlossen sind.

Wie er sagte, sei seit mehreren Jahren versucht worden, das Areal mit einer Sanierungsanlage, die das Wasser und die Luft im Boden reinigt, zu entgiften. Das sei jedoch nicht gelungen, so dass nun das gesamte Erdreich getauscht werde.

Das Fraunhofer Institut, das seinen Sitz an der Heideallee schräg gegenüber der Baufläche hat, benötigt dringend mehr Platz. Deshalb soll spätestens Mitte kommenden Jahres mit den Bauarbeiten begonnen werden. "Ich hoffe, dass der Termin noch etwas vorverlegt werden kann, wenn alle Genehmigungen da sind", so Institutsdirektor Prof. Dr. Dieter Katzer. Schon jetzt würden Mitarbeiter wie Physiker, Diplom-Ingenieure, Biotechnologen oder Mikrotechniker eingestellt: "Wir wollen gute Absolventen halten, sie nicht abwandern lassen." Mitte 2006 soll das neue Gebäude bezogen werden.
 
   

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